Die Friller Tracht

 

Das Verbreitungsgebiet der Friller Tracht umfaßt sieben Dörfer, davon nur ein niedersächsisches.

Besonders ist hier, daß sich aus der Zeit des Empire die hochliegende Taille in der Männer- und Frauentracht erhalten hat. Zur Frauentracht gehörte um 1910 neben dem charakteristischen roten Wollrock einelangärmlige Jacke, dazu Handinger an den Handgelenken, ein gesticktes Schultertuch, ein schmaler weißer Kragen, darauf ein Halstuch und die Bernsteinkette. Die Schürze war meist aus gemusterter farbiger Seide, auf die die langen bunt durchwebten Bänder des sogenannten Binnewamses herabfielen. An der recht kleinen Mütze befindet sich auf dem Besatz aus Seidenband das farbig gestickte Bindken mit Schneppe.

Junge Frau aus Frille
   
Familie aus Frille um 1900 Mädchen aus Frille, 1918
   

 

Die Männer im Friller Gebiet trugen einen recht langen weißen Leinenkittel mit rotem Futter, darunter die farbig gemusterte Samtweste mit 24 umsponnenen Knöpfen, eine weit über die Taille reichende schwarzeTuchhose und die Fellmütze. Unter dem buntseidenen Halstuch konnte man die Zackenkante des weißen Hemdkragens sehen. Zu besonderen Gelegenheiten (Abendmahl) konnte man den runden schwarzen Filzhut mit Samtband und den schwarzen, rot gefütterten Kirchenrock sehen. Die Friller Trachtwurde bis vor wenigen Jahren, wenn auch in der vereinfachten Form, noch getragen. Man findet sie heute nur noch in den ortsansässigen Trachtengruppen.

Paar aus Frille um 1880